Viele Paare fragen sich, wie viel Sex in einer Partnerschaft eigentlich normal, zu wenig oder gar zu viel ist. Bei der Häufigkeit gehen die Meinung oft auseinander. Der eine will am liebsten täglich, anderen reicht einmal pro Woche.
Sind die Bedürfnisse in einer Beziehung sehr unterschiedlich, kann das auf Dauer zu Unstimmigkeiten und sexuellem Frust führen. Eine klare Kommunikation und manchmal auch Kompromisse sind hier unverzichtbar.
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Auf die Intensität kommt es an
Gleich vorab: Die Häufigkeit entscheidet nicht über die sexuelle Zufriedenheit der Partner. Es gibt Paare, die nur sehr selten Sex haben und dennoch sehr glücklich sind. Oftmals sind die seltenen Begegnungen dann besonders intensiv und leidenschaftlich.
Es gibt aber auch Paare (vor allem in der ersten Verliebtheitphase), die täglich oder sogar mehrfach am Tag Sex haben und auch das völlig normal finden. Wichtig ist, dass beide bei diesem Thema auf der gleichen Wellenlänge liegen und nicht nur der eine Partner seine Bedürfnisse erfüllt.
Sex im Alltag
Wer zusammen wohnt, hat statistisch gesehen seltener Sex als Paare, die sich zum Treffen verabreden. Der Alltag bringt oft eine gewisse Routine ins Liebesleben. Man bewältigt zusammen den Haushalt, später zusammen vielleicht auch die Kindererziehung – das Liebesleben geht mehr und mehr unter. Müdigkeit und Stress sind überhaupt die größten Lustkiller, sodass sich Paare gezielt kleine Auszeiten für gemeinsame Stunden nehmen sollten, um die Lust zu fördern. Vielleicht beim Wellness-Wochenende zu zweit, einem romantischen Abend im Hotel oder zu anderen Gelegenheiten wie etwa zum Quickie in der Mittagspause. Es gibt viele Methoden, das Liebesleben frisch zu halten!
Pornos sind kein Maßstab!
Nicht orientieren sollten Sie sich an den klassischen Pornos. Hier werden immer wieder Praktiken und teilweise sehr respektlose Verhaltensweisen gegenüber Frauen gezeigt, die mit der Realität nicht viel zu tun haben.
Wer sich an Pornos orientiert, die oftmals aus stundenlangen Orgien und einer Vielzahl an verschiedensten Sexpraktiken bestehen, kann mit dem eigenen Sexleben nur unzufrieden werden. Denn die wenigsten Partner stehen auf das extreme Treiben, die Vorlieben sind ganz unterschiedlich und sollten in jedem Fall nicht übergangen werden. Ganz wichtig ist die Kommunikation unter Partnern. Welche Art von Sex wünscht man sich, was sind erotische Fantasien und was geht gar nicht? Statt Pornoakrobatik sind Einfühlungsvermögen und das Ausleben gemeinsamer Fantasien viel aufregender.
Sich zum Sex verabreden – warum nicht?
Wer schon länger zusammen ist, hat oftmals weniger Sex als zu Beginn. Statt das Liebesleben aber immer mehr einschlafen zu lassen, sollte man sich weiterhin bewusst dafür Zeit nehmen. Im Alltag kann das oft schwierig sein. Was spricht dagegen, regelmäßige Sexdates in der Beziehung einzuplanen? Paare, die kleine Kinder haben, kommen überhaupt nur noch zum Zuge, wenn sie die Zeiten genau planen. Einfach in den Terminkalender ein paar Dates eintragen, sich dann aber auch ausgiebig Zeit für den anderen nehmen.
Am besten geht man zusammen aus, plant ein romantisches Essen oder eine Übernachtung in einem Hotel mit Wellnessangebot. Hier können beide den Alltag hinter sich lassen und mal in ungewohnter Umgebung Spaß haben. Ob einmal die Woche oder einmal im Monat – die Häufigkeit spielt überhaupt keine Rolle, wenn es um die Beurteilung des Sexlebens geht. Vielmehr kommt es für viele auf die Intensität des Erlebten an. Wer zum Beispiel eine ganze Nacht lang mehrfach Sex hat und kaum zum Schlafen kommt, kann das für längere Zeit ausreichend finden. Quickies zwischendurch dürfen natürlich viel häufiger stattfinden, am besten an jedem erdenklichen Ort für mehr Abwechslung.
Wenn es gar nicht mehr läuft
Nach 20 oder 30 Jahren oder noch länger ist die Luft oft raus. Vieles wurde schon ausprobiert, verschiedenste Fantasien ausgelebt – der Partner ist aber immer der Gleiche. Langeweile kehrt in das Sexleben ein, das ist völlig normal. Wenn Sextoys und andere Abwechslungsmöglichkeiten nicht mehr interessant erscheinen, muss die Beziehung deshalb noch lange nicht am Ende sein. Viele Paare entscheiden sich aus diesen Gründen nach Jahrzehnten für ganz neue Modelle. Vielleicht für eine Beziehung zu dritt oder eine offene Beziehung, bei der man auch andere Partner haben darf. Oder man lagert den Sex komplett aus und belässt es beim gemeinsamen Kuscheln und Küssen. Das kann ebenso befriedigend sein, sofern damit beide einverstanden sind. Wenn beide glücklich in der Beziehung sind und sich vertrauen, ist auch der Sex mit anderen oftmals kein Problem. Schwierig wird es nur, wenn Gefühle für andere mit ins Spiel kommen.
Fazit
Keiner muss sich vom Partner trennen, nur weil die Sexhäufigkeit nachlässt. Viele Paare sind trotzdem glücklich, sofern man sich weiterhin Zeit füreinander nimmt. Sei es durch Kuscheln, intensive Gespräche, Küssen oder auch geplante Sexdates. Für manche Paare kann es befreiend sein, mit anderen zu schlafen. Sind beide damit einverstanden, bringt das die Liebe oft noch mal richtig in Schwung. Wer sich in jemand anderes verliebt, sollte das aber offen kommunizieren und keineswegs gleich die alte Liebe beenden. Schließlich erreicht man in der neuen Partnerschaft ebenfalls irgendwann den Punkt, an dem die Lust aufeinander nicht mehr ganz so groß ist wie zu Beginn der Beziehung.
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